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Bruchsal
The Price Of Desire

The Price Of Desire

  • Belgien, 2015
  • 108′
  • Biografie / Drama
  • OT: The Price Of Desire
  • Regie: Mary McGucklan
  • Mit: Orla Brady, Vincent Pérez, Francesco Scianna

E.1027 wird gerne als erstes Meisterwerk der modernen Architektur aus Frauenhand bezeichnet. Eine Geschichte von gegenseitigen Einflüssen, Neid und Eitelkeit versteckt sich hinter dem Bauwerk, das auf Felsen am Mittelmeer wie ein Schiff aus Beton thront.

In der europäischen Kulturszene ist der kompetitive und fruchtbare Austausch eine übliche Sache. Es wird gemeinsam auf Salons ausgestellt, in Zeitschriften kritisiert und gelobt. Das Wissen fließt über die Ländergrenzen und wird von innovativen Köpfen bereichert. 1902 hat Eileen Gray bereits das konservative London verlassen und kommt in die französische Hauptstadt, von der sie seit der Weltausstellung so begeistert ist. Corbusier wiederum zieht erst 1917 nach Paris und wird bald als Theoretiker der modernen Architektur das Feld stark beeinflussen. Auch Gray ist begeistert von seinem 1921 veröffentlichen Manifest "Hin zu einer Architektur!". Doch in ihrer immer intensiveren Auseinandersetzung mit dem architektonischen Raum denkt Gray die Theorien Corbusiers weiter und widerspricht hier und da. So baut sie E.1027 nach ihrem Verständnis: Keine bloße Maschine zum Leben wie Corbusier es vordenkt, sondern eine Architektur für alle Sinne.

Die irische Regisseurin Mary Mc Guckian hält die dramatische Entwicklung der Situation fest. Mit einer nahen Kameraführung werden die Protagonist*innen verletzlich dargestellt. Die Off-Stimme von Corbusier spiegelt transparent seine Gedanken wider. Der Film erzählt vom Enthusiasmus Grays, im sexistischen Architekturkreis von Paris anerkannt zu sein, von der Eifersucht des jüngeren Corbusier, der von E.1027 besessen ist, dort einzieht und ohne nach Grays Erlaubnis zu fragen auf die äußeren, minimalistischen weißen Wände Fresken malt. THE PRICE OF DESIRE erzählt von den Emotionen zweier Menschen, die für ihre Werke gelebt haben. Im Fall von E.1027 ein Gesamtkunstwerk, das uns -- wie die Anerkennung der Urheberschaft -- knapp erhalten blieb.

(Quelle: Architektenkammer NRW)

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