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Bruchsal
The Last Letter to Nasser

The Last Letter to Nasser

  • Ägypten, 2022
  • 60′
  • Essayfilm
  • OT: The Last Letter to Nasser
  • Regie: Fayza Harby-Bemmann

Fayza Harby öffnet in ihrem Essayfilm die Büchse der Pandora, das meint zunächst: die Zeit an sich. Man sagt ja, Geschichte wird von den Gewinnern derselben geschrieben. Aber die verschüttete Geschichte der Nubier in Ägypten kannte eigentlich nur Verlierer. Auch sein Usurpator, der ägyptische Präsident zur Zeit ihrer Zwangsumsiedlung Mitte der 1960er Jahre, Gamal Abdel Nasser, war letztlich einer.
Die Filmemacherin besucht ab 2015 die Nubierin Tahra, die die Geschichte seit der Umsiedlung konservierte. Sie lehnte es früh ab, in die von Nasser für die Nubier vorgesehen Häuser und Siedlungen zu ziehen - lebte dann schließlich in einem Dorf, das Nassers Nachfolger Saddat baute, an den Stausee, wo die gefluteten Dörfer der Nubier ihr zu Füßen lagen. Das innere Bild Tahras, ihre Kultur zu erhalten, mit den wenigen Mitteln, die ihr möglich waren, und ihr empfundenes Scheitern daran – für dieses Bild sucht der Film einen Ausdruck, sprechende Details eines frugalen, vergessenen Lebens.
So öffnet sich auch der Raum, der Film lässt Tahra und Nasser zusammenkommen, in einem imaginären Briefwechsel, an dem sich auch die Regisseurin beteiligt.

(Text: Fayza Harby-Bemman)

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