Camilo - Der lange Weg zum Ungehorsam

Camilo - Der lange Weg zum Ungehorsam

  • Deutschland, 2006
  • 85′
  • FSK 12
  • Biografie
  • OT: Camilo - Der lange Weg zum Ungehorsam
  • Regie: Peter Lilienthal

Der Film "CAMILO - Der lange Weg zum Ungehorsam" von Peter Lilienthal handelt von einem der bekanntesten amerikanischen Kriegsdienstverweigerer, Camilo Mejia, der nach sechsmonatigem Einsatz im Irakkrieg bei einem zweiwöchigen Heimaturlaub die US-Armee verließ. Ein weiterer Hauptakteur in diesem Film ist der Mexikaner Fernando Suarez, der seinen 19-jährigen Sohn in eben diesem Krieg durch eine US-Mine verlor. Thematisiert wird nicht nur die 'Legitimität' des Krieges der US-Armee im Irak, sondern Peter Lilienthal fragt weiter: Wer sind die Opfer der Kriege? Warum lassen Väter ihre Söhne in den Krieg ziehen? Was bewegt junge Menschen dazu, in die US Armee einzutreten? Hierbei werden auch die Rekrutierungsmethoden der US-Armee in Frage gestellt und die Ausbeutung der ahnungslosen jungen Hispanos gezeigt, die in den USA auf ein besseres Leben hoffen. Dazu sucht sich Lilienthal die beiden komplexen Charaktere Camilo und Fernando aus, die beide eine ähnliche Wandlung vollzogen haben. In dem Verlangen danach ein angepasstes Leben in ihrer Wahlheimat USA zu führen, werden sie beide zu Komplizen der Gewalt. Doch ihre Verwandlung zu aktiven Kriegsgegnern kann ihre Schuldgefühle nicht verdecken. So ist einer der stärksten Momente im Film, als Camilo von seinem inneren Konflikt zwischen seiner Entscheidung zum Pazifismus und den nach über 7 Jahren Dienst in der Armee immer noch vorherrschenden Hang zur Gewalt erzählt. "That's creepy", kommentiert einer seiner Zuhörer und es erscheint einem wirklich gruselig, wenn man später Camilo sieht, wie er sich liebevoll um seine Tochter kümmert. (Quelle: Verleih)